2. September 2001 - Startphase

Es sollte alles anders werden: Besser. Vor allem aber besser vorbereitet. Also wälzte ich schon mal vorab in unseren Zeitschriften und im Internet. Es sollte ja nichts vergessen werden. Listen wurden angelegt und Notwendiges wurde frühzeitig eingekauft und zurecht gelegt. Also mußte ein Abend vorher nur noch gepackt werden... Ja genau "nur noch". Irgendwie hatten wir aber beide keine richtige Lust. Ergebnis: gepackt war erst um 1:00 Uhr nachts. Immerhin mußte ich ja auch noch die Zeitschaltuhr programmieren. (Im Zuge vollkommener Computeriesierung verfügt unser Haushalt jetzt nämlich über eine digitale Zeitschaltuhr. Die kann Diebesgesindel dadurch verwirren, daß für jeden Wochentag eine andere Start- und Endzeit eingegeben werden kann. So daß die Wohnung zu völlig unterschiedlichen Zeiten beleuchtet werden kann. ) Da ich ja so ein Tekkie bin habe ich selbstverständlich auf eine Probe dieser wundervollen Technik verzichtet. Ein Fehler, denn das Gerät hat es offenbar nicht für nötig befunden mir zu gehorchen und schaltete die Lampen schlicht gar nicht ein. Peinlich!


Nun denn am Morgen des Starttages quälten wir uns um 7:00 Uhr aus den Betten, frühstückten, parkten das Quad (Insider für SMART) um, ölten zwischendurch noch schnell die Arbeitsplatte in der Küche, holten die Motorräder, sattelten auf und waren nur kurze Zeit später (10:15 Uhr) startklar.

Wie sich das für eine perfekt vorbereitete Tour gehört, waren die Moppets natürlich voll getankt. Leider hatten wir die Luft in den Reifen nicht kontrolliert. Doch bereits an der zweiten Tankstelle, die wir anfuhren, bestand die fortschrittliche Möglichkeit, den Reifenluftdruck zu kontrollieren und erforderlichenfalls sogar zu verändern. Wir machten von diesem technischen Wunderwerk Gebrauch.

Nun konnte es also endlich losgehen, der Urlaub begann. Nein wirklich! Sicher Autobahn fahren ist nicht so der Hit, aber besser konnte man es eigentlich nicht haben. Feinstes Wetter, nur Sonne, kein Gedanke an Regen, nicht mal Wolken. Praktisch kein einziger LKW war unterwegs (logisch, es war Sonntag), leider aber der ein oder andere Sonntagsfahrer. Die Packtaschen wurden gerade mal warm, die Domi kam nicht über 120 ºC, kein Tropfen Öl wurde verbraucht (im letzten Jahr hatte die Tenere schon nach einigen 100 km fast einen Liter verdrückt), nur die Alukoffer können nicht quer (so wie auf dem Foto) verzurrt werden. So lösen sie sich im Wind. Das Problem verschwindet, wenn man sie längs verschnürt. Dann kann man auch an den Inhalt, ohne die Gurte zu lösen. Jedenfalls dann, wenn man die Enden nicht doch noch quer festbinden muß. Einziger Wermutstropfen: mit Koffern / Packtaschen auf der Autobahn verbrauchen die Moppets erschreckend viel Benzin (ca. 2 l mehr als sonst).

Als besonders empfehlenswert erwiesen sich die erstmals benutzten Ohrstöpsel. Nach etwas Eingewöhnung bewähren sie sich doch ganz enorm. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich auf einer Etappe einen Stöpsel so blöd in`s Ohr gemurkst hatte, daß er sich gleich wieder verabschiedete. Auf diese Weise konnte ich einige (unfreiwillige) Testkilometer fahren und weiß jetzt mit Bestimmtheit: Stöpsel ist besser!

Kurz nach 19:00 Uhr erreichten wir den Öhi (Auberge du Valsorey). Doch welch Schreck: Keiner da! Letztes Jahr hatte ich bei der telefonischen Reservierung ja Bedenken gehabt, ob man mich verstanden hatte und vor allem, ob ich verstanden hatte. Aber dieses Jahr schien alles so viel einfacher gewesen zu sein. Zu einfach? Wann hatte ich gesagt, kommen wir an? Sollte ich wirklich 18:00 Uhr behauptet haben? Wahrscheinlich, denn an der Tür zu den Zimmern fand sich bald ein Zettel, der uns Zimmer 4 zuwies. Puh!

Statistik  
Tageskilometer 734
Startzeit 10:15 Uhr
Endzeit 19:10 Uhr